Viele Kinder fühlen sich von ihren Eltern missverstanden, wenn es um die Nutzung von Smartphone oder des Internets geht. Ein Dialog aus einem unserer Workshop (6. Klasse) macht das deutlich: „Ich darf nicht chatten. Meine Eltern denken immer, dass ich mit fremden chatten will. Ich will aber mit meinen Freunden chatten“ war eine Aussage eines Schülers, der fast verzweifelt von der Situation Zuhause berichtete. „Woran erkennst du denn deine Freunde?“ war die Gegenfrage des Referenten. „Naja, wenn sie so heißen und ein Profilbild haben, werden sie es doch sein“ war die etwas naiv klingende Antwort. Sofort fiel eine Mitschülerin ins Wort „das kann dann trotzdem jeder sein. Du musst in der Schule noch mal nachfragen, ob das wirklich dein Freund ist. Dann kannst du sicher sein.“ „Okay, das wusste ich nicht“, kam als Antwort zurück. Ein Beispiel, dass fast stellvertretend verstanden werden kann. Kinder und Jugendlich erleben ihre Eltern als schnell überfordert, wenn es um das Internet geht. Verbote sind schnell die Folge. Viel öfter wird das „ob“ einer Facebooknutzung als das „wie“ diskutiert. Hier können manche Schüler von Mitschülern in geeignetem Rahmen mehr lernen als von den Erziehungsberechtigten.

3Eltern haben es derzeit nicht leicht. Die heutige Elterngeneration ist die erste Elterngeneration, die ihren Kindern etwas beibringen soll, was ihr selbst überwiegend nicht beigebracht worden ist: die Nutzung des Internets und das Zurechtfinden in digitalen sozialen Netzwerken. Es wird oft behauptet, dass Kindern die Vorbilder in der Mediennutzung fehlen. Vielmehr fehlen aber den Eltern die Vorbilder in der Medienerziehung! Überbesorgte Eltern unterschätzen oft die Fähigkeiten der Kinder während eher unbedachte Eltern die Risiken des Internets unterschätzen.

 

Unsere Idee von Medienerziehung basiert auf einer konstruktiven auch von Eltern durch Neugierde geprägten Begleitung. Dabei setzen wir den ersten Impuls im Dialog mit den Kindern. Auf Basis einer gegenseitigen Beratung im Sinne einer ansteckenden Gesundheit wird in Workshops die konstruktive Nutzung von Skype, Whatsapp und ggf. Facebook thematisiert. Begleitet werden diese Veranstaltungen durch Elternveranstaltungen, in denen den Eltern die Ideen und Wünsche des Kindes, aber auch die Risiken des Internets dargestellt werden. Eltern können so gemeinsam mit dem Kind das Internet erfahren und im richtigen Moment auf Vertrauensbasis die Nutzung ermöglichen bzw. durch weitere Begleitung negative Erfahrungen abfedern.

Im Rahmen unseres Konzepts zur Medienkompetenzschulung luden wir am Donnerstag, 08.09.2016 zu einem Infoabend für unsere Eltern der Jahrgänge 6 und 7 im Forum der Graf-von-Zeppelin-Schule ein.  Das Schulleitungsteam Frau Lüdtke und Herr Richter hatten auch interessierte Eltern aus anderen Jahrgängen herzlichst dazu eingeladen.

2Dieses umfangreiche Angebot wird vom schuleigenen Förderverein finanziell unterstützt.

Wir danken der NWZ über die Berichterstattung und den Hinweis auf den Elternabend zur Medienkompetenz am Donnerstag, 08.09.2016 um 19:00 Uhr im Forum der Graf-von-Zeppelin-Schule in Ahlhorn.

Smiley e.V. führte durch den Abend.

Die Planung der Veranstaltungsreihe „Medienkompetenz jetzt!“ in Kooperation mit Smiley e.V., an der 180 Schülerinnen und Schüler und deren Eltern beteiligt sind, hat unsere sozialpädagogische Fachkraft Frau Christidis organisiert.